Album „50 Jahre Volkshaus“ in Weimar – 1958

Das Volkshaus wurde in der Zeit von 1906 bis 1908 mit Spendenmitteln der Arbeiterschaft gebaut. Die Gewerkschaften riefen die Arbeiterschaft auf: „Wir brauchen ein eigenes Haus – eine Stätte in der wir uns konzentrieren können – wo wir nicht der Willkür der Ausbeuterklasse ausgesetzt sind“.
Am 26. April 1908 wurde das Volkshaus eingeweiht. August Baudert weihte das Haus mit den Worten ein: „Möge das Volkshaus jetzt und alle Zeit seinen Namen Ehre machen“.
In den Jahren 1911 und 1912 sprachen im großen Saal des Hauses Clara Zetkin, Karl Liebknecht und auch Rosa Luxemburg.
Mit der Einweihung war das Haus aber noch nicht fertig. Über „Bausteine für den Bau einer Kegelbahn“ oder Anteilsscheine, wie aus dem Jahre 1922, wurde an der Fertigstellung des Hauses gearbeitet.
In der DDR – Zeit war das Volkshaus das Klubhaus „Michael Niederkirchner“ und diente zahlreichen Klubs und Vereinen als Ort ihrer Hobbys. Im großen Saal fanden politische und betriebsbezogene Veranstaltungen, aber auch Konzerte und Faschingsveranstaltungen statt.
Der VEB Weimar – Werk erhielt das Klubhaus mit seinem historischen Bezug bis zur Wende.
Nach der Wende forderte der DGB die Herausgabe des Volkshauses, da es Eigentum der Arbeiterschaft sei.
Das Haus wurde dann verkauft und findet seit dem keine sinnvolle Verwendung mehr. Die Worte von August Baudert sind längst vergessen … bisher.
Zum 1. Januar 2024 hat die Stadt Weimar das viele Jahre leerstehende und im Verfall befindliche Volkshaus in der Friedrich-Ebert-Straße 8 im Rahmen eines Insolvenzverfahrens erworben und will es für die Stadt entwickeln.


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