Die Jahre 1946 – 1952

Gemeinschaftswerk Thüringer Arbeiter

Zerstörte Produktionsanlagen

Mit dem Einmarsch der US-Army war für Weimar der Krieg und für die Gustloff – Werke die Produktion von Kriegsgerät zu Ende.
Das Werk bekommt den Namen “Werkzeugmaschinenfabrik GmbH”. Nach dem amerikanischen Gesetz Nr. 52 ist deren Vermögen beschlagnahmt.
Das Werk ist durch die entsprechend der vertraglichen Vereinbarungen von Jalta nachrückenden Truppen der Sowjetunion auf die Demontageliste gesetzt und soll wegen seiner Kriegsproduktion und der verbrecherischen, unmenschlichen Behandlung der Häftlinge und Zwangsarbeitern gesprengt werden. Die Stärke der verbliebenen Belegschaft beträgt zu diesem Zeitpunkt noch 610 Mitarbeiter.
In einer Bittschrift wendet sich die Belegschaft an die Sowjetische Militäradministration Thüringens, von dem Vorhaben Abstand zu nehmen.
Der Bitte wird entsprochen. In einer Denkschrift an den Präsidenten des Landes Thüringen wird die Bildung einer Industriestiftung vorgeschlagen. Den Vorschlägen wird entsprochen. Das Werk wird in die “Industriestiftung Gemeinschaftswerk Thüringer Arbeiter” umbenannt.
Aufgrund der Befehle 124 und 126 der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland werden die ehemaligen Gustloff-Werke in Weimar und die Werkzeugmaschinenfarbrik Weimar GmbH unter Sequestration gestellt. Die Demontage beginnt im Waffenwerk im November 1945 und endet im Mai 1946.
Im Juli 1946 wird das Werk auf Grund des Befehls 314 der Sowjetischen Militäradministration Thüringens (SMATh) in die Sowjetische Aktiengesellschaft (SAG) „Transmasch“ für Transportmittelbau überführt. Die Sequestration ist damit aufgehoben.
Der neue Name lautet: „Waggonbau Weimar der Aktiengesellschaft für Transportmittelbau“.
Das Produktionsprogramm wurde vollständig als Reparationsleistung an die Sowjetunion geliefert. Während anfangs nur Waggons repariert wurden, wurden bald verschiedene Waggons für die sowjetische Staatsbahn, hauptsächlich in Schmalspurausführung gefertigt.
Das erste Album auf dieser Seite gibt einen Gesamtüberblick über den „VEB LOWA Waggonbau Weimar“. Neben den schweren Anfängen nach dem Krieg wird die Produktion dargestellt. Aber auch Aussagen zum Energie- und Materialverbrauch sowie zur Produktivitätssteigerung und Personalentwicklung sind zu finden. Die Freizeitmöglichkeiten in Klbhaus, Ferienheim und Kultureinrichtungen schlagen sich ebenfalls in diesem Album nieder.
Den Abschluss des betrachteten Zeitraums bildet die Übernahme des Werks in die Volkseigene Industrie der DDR am 1. Mai 1952.


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Entwicklung des Industriestandortes Waggonbau Weimar
1946 – 1952 in Stückzahlen
1945 - 19481949195019511952Gesamt
SchmalspurplattformwagenStück10.5824.65015.232
ContainerStück14.964
LangholzwagenStück6121.0503501502.162
Kühlwagen-BreitspurStück4516924501.593
Elektroenergie-StationStück2533505003201.423
Komb. Personen- u. GüterwagenStück549557401.146
KesselwagenStück60027627

Die Arbeit im Waggonbau Weimar war eine schwere Arbeit, die noch von viel Handarbeit geprägt war. Zwar wurden Achsen, Radscheiben und andere Einzelteile maschinell gefertigt, aber die gesamte Montage und Farbgebung fand z. B. in Handarbeit statt. Einen Eindruck der Fertigung im Waggonbau Weimar bieten die nachfolgenden sechs Fotoalben:


Überblick über Technik und Produktion – 1946-1954

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Fertigung der Dampf – Elektro – Stationen – 1946-1952

1946-1952-Dampf-Elektro-Station_WEB

Fertigung der Diesel – Elektro – Stationen – 1946-1952

1946-1952-Diesel-Elektro-Energie-Station_WEB

Fertigung der Kesselwagen – 1946-1952

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Fertigung der Schmalspurplattformwagen – 1946-1952

1946-1952-Schmalspurplattformwagen_WEB

Eisenbahnwaggons – 1946-1952

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Zu Weihnachten 1947 wird ein Album für den damaligen Genaraldirektor Schumow über die Entwicklung seit Kriegsende und die Leistungen des Unternehmens angefertigt. Es ist eine aufwändige grafische Arbeit. Ob das Album jemals an den Genaraldirektor Schumow überreicht wurde oder ob es sich bei dem vorliegenden Album um ein Zweitexemplar handelt ist nicht bekannt.


19471224-WWB-Herrn-Generaldirektor-Schumow-WEB

Auch nach der Gründung der DDR verbleibt der Betrieb vorerst unter sowjetischer Leitung und im Besitz der UdSSR.
Die Periode endet mit der Übergabe des Betriebes an die DDR im Jahre 1952.