Die Jahre 1898 – 1918
Aktiengesellschaft für Eisenbahn- und Militärbedarf
Am 24. Januar 1898 wurde durch das Bankhaus Callmann & Co, Leipziger und Dresdner Unternehmer die „Waggonfabrik Weimar AG“ gegründet.
Diese begann die Produktion von Güterwagen auf dem Gelände einer ehemaligen Ziegelei in der Buttelstedter Straße. Die erste Jahresproduktion umfaßte 72 Güterwaggons. Bis zum Konkurs im Jahre 1901 wurden über 1000 Waggons in 44 verschiedenen Typen gefertigt. Die Produktion wurde mit 300 Mitarbeitern aufgenommen.
Nach dem Konkurs der Waggonfabrik Weimar AG wurde am 27. Dezember 1901 an gleicher Stelle die Aktiengesellschaft für Eisenbahn- und Militärbedarf Weimar gegründet.
Ursache für den Konkurs der Waggonfabrik Weimar AG war der Zusammenbruch des Hauptaktionärs, des Bankhauses Callmann & Co aus Weimar.Die Firma nahm eine Fläche von 11.000 m2 ein. Die Energie wurde in eigenen elektrischen Kraftanlagen erzeugt. Zur Belegschaft zählten ca. 400 Mitarbeiter. Die Produktion umfaßte Güter-, Gepäck- und Personenwagen für die Eisenbahn sowie Straßenbahnwagen, Heeresfahrzeuge und Spezialwagen.
Es erfolgte die Umstellung auf Rüstungsproduktion. Verbunden mit der Produktionsausweitung war eine Umsiedlung an den neuen Standort Großkromsdorfer Straße. Das Betriebsgelände wurde später auf über 65 Hektar vergrößert.
Im Jahre 1914 übernahm die die Waggon- und Maschinenfabrik AG W. Busch Bautzen die Aktienmehrheit des Weimarer Unternehmens. Gleich zu Beginn des ersten Weltkrieges werden 1914 200 männliche Arbeitskräfte eingezogen. Ein diesbezüglicher Abgangsschein von Paul Horst findet sich auf den folgenden Seiten. Die Arbeitsplätze wurden durch Frauen besetzt.
Die Produktion bestand nunmehr neben Güterwagen aus Gespannwagen, Munitionswagen, Haubitzenrädern, Protzen und Feldküchen.